Verlobungsfest im Feenreich
Alles nur wegen Schladriwuxerl
Theater in Seckau spielt wieder Nestroy und bietet dem Publikum einen vergnüglichen Abend.
Die Rolle des Schladriwuxerl ist zum einen dankbar, zum anderen verkörpert Erich Koroschetz sie hervorragend – und so hat er an diesem Abend die Lacher auf seiner Seite.
Aber der Judenburger Steuerberater ist nicht der einzige, der bei der Nestroy-Premiere des „Theater in Seckau“ aufzeigt. Hinreißend Susi Auerböck als Regina, professionell Rainer Trinkl als Eduard.
Unter der Regie von Wolfgang Puchleitner hat „Theater in Seckau“ zum vierten Mal seine Nestroy-Vorliebe unter Beweis gestellt und am Wochenende die Zauberposse „Das Verlobungsfest im Feenreich oder Die Gleichheit der Jahre“ gegeben.
Die Zuschauer im gut besuchten Kulturhaus hatten ihre Freude am flott inszenierten Stück. Es widmet sich den Turbulenzen, die sich ergeben, wenn eine in die Jahre gekommene Fee unbedingt einen Jungen will und das „weibernarrische Schladriwuxerl“ partout nicht heiraten möchte, weil ihm angeblich die Herzen von so vielen Frauen zufliegen. So sollen sich die Safensiada Pepi und die Fleischhacker Kathl fürchterlich in die Haare geraten sein: „Ois wegen mir“, trällert ein stolzer Erich Koroschetz von der Bühne, ehe er schließlich doch eine Enttäuschung erleben muss.
In die Liedtexte fließt auch Aktuelles ein, etwa die Affäre um den Voest-Chef Franz Struzl.
Insgesamt ein kurzweiliger Abend, das Publikum merkt: die Akteure stehen mit Freude auf der kleinen, aber von Thomas Stocker und Helga Scharfetter nett gestalteten Bühne.
JOSEF FRÖHLICH