3 x rot - folxmilch
Es konnte kein besseres Eröffnung-Event für die diesjährigen Veranstaltungen von Seckau Kultur geben als Folksmilch! Diese Gruppe hat Vielfalt und Variantenreichtum auf ihre Fahnen geheftet. Mit Witz und versteckter Ironie für den Mainstream unserer Schlager- und Popkultur überzeugten die Musiker auf Anhieb das anwesende Publikum. In ihren perfekten Darbietungen fehlte es nicht an Folk vom irischen bis arabischen Raum, der stets mit Elementen des Jazz garniert war. Wenn, so wie im Falle von Folksmilch, auch noch die Musiker Könner ihres Fachs sind, so konnte dieser Abend nur ein Ohrenschmaus für die Zuhörer werden. Das kulturverständige Publikum in Seckau wusste dies auch zu schätzen und trotzten der Gruppe Folksmilch noch einige Zugaben ab.
Wilhelm Pichler
Gospel Duo Graz
Eine große Stimme, dunkel, fast „schwarz“ timbriert; eine dynamische Bandbreite vom zartesten Pianissimo bis zu kraftvollem Fortissimo, für das der Kaisersaal fast zu klein erschien; eine Interpretation, die nicht nur musikalisch mitreißend war, sondern auch die geistliche Dimension der Texte der Spirituals durch die Gestaltungskraft der Interpretin miterlebbar machte; ein gefühlvoller, technisch brillanter Begleiter am Klavier – so präsentierten Ljiljana Siseta-Vrbancic und Oliver Vrbancic Gospels, Spirituals und andere, thematisch passende, Traditionals wie z.B. „Amazing Grace“ dem begeisterten Publikum.
Mnozil Brass
Das trojanische Boot ging im Huldigungssaal vor Anker
Mnozil Brass wurden mit ihrem ersten Theaterprojekt, der Operette „Das trojanische Boot“, bereits in großen Häusern Österreichs und Deutschlands (Burgtheater, Neue Oper Berlin...) stürmisch gefeiert – umso mehr Ehre und Erfolg für Seckau, dass diese Produktion auch im Huldigungssaal der Abtei zur Aufführung kam. Die Operette ist ein Auftragswerk, bei dem der in Zeltweg aufgewachsene Bernd Jeschek für Buch und Regie verantwortlich zeichnet.
Die Vielseitigkeit, in der sich die illustre Wiener Bläsertruppe präsentierte, ist umwerfend: für bisherige Zuhörer bekannt der virtuose Bläserstil, die exzellenten, originellen Arrangements (auch diesmal humorvoll gespickt mit musikalischen Zitaten und die verschiedensten musikalischen Genres überraschend und launig neu interpretierend)und der Spaß bzw. die Leichtigkeit, mit der das alles vorgetragen wird. Neu aber die Instrumentalisten als Schauspieler, Chor und Tänzer – von der lieblichen Maid (mit verführerischen Blicken hinter langem Haarschleier) über den tanzenden, sie umgarnenden Möchtegern-Liebhaber, bis zum martialischen Macho; vom Nasenflötenvirtuosen über den das Alphorn schwingenden Tölpel bis zum klassischen griechischen Chor, der das Geschehen erzählt und kommentiert – alle Personen wurden von den sieben Musikern selbst dargestellt und interpretiert, dazwischen wurde das Blech geblasen und gesungen (auch im close-harmony-Gesang ist das Ensemble absolute Spitzenklasse!). Ein Glücksfall, eine solche Truppe, die die Bandbreite von musikalisch und schauspielerisch absoluter Spitzenleistung vollkommen beherrscht, erleben zu dürfen. Das Publikum lachte Tränen.
Liederabend
Der Liederabend des Kirchenchores Seckau am 24.Juni 2006 war sehr gut besucht. Vater Abt Johannes Gartner OSB eröffnete die Veranstaltung nach einem Lied des Chores. Der Kirchenchor (Leitung: Regina Hochfellner) bot ein bunt gemischtes Programm von Renaissance bis Romantik hin zur Volksmusik, das durch stilgerechte alpenländische Musik der Hausmusik Stocker aufgelockert wurde.
Auch das Gradner Männerquartett unter der Leitung von Augustin Gruber sang mehrere, sehr unterhaltsame Lieder. Ein besonderes „Highlight“ war das Frauenterzett, von Regina Hochfellner, und ihren beiden Schwestern. Sie boten drei Werke von Mozart dar, die von Wolfgang Kammerer am Klavier begleitet wurden.
ine Komposition Wolfgang Amadeus Mozarts, das „Jagdlied“, realisiert durch Frauenstimmen des Kirchenchores und Klavier, bekam besonderen Beifall.
Ein gelungener Abend, bei dem die Vielfalt der Musikgruppen in und rund um Seckau wieder einmal zur Geltung kam.
Gitarrenwoche Seckau 2006 Eröffnungskonzert
Zwei hochkarätige Konzerte eröffneten die diesjährige Gitarrenwoche in der Abtei Seckau. Beide Interpreten waren auch als Dozenten während der Woche eingeladen. Als solche hatten sie natürlich die Sympathien der Teilnehmer im Publikum, das den Kaisersaal füllte, rasch auf ihrer Seite.
Mit einem anspruchsvollen, virtuosen und doch auch gefälligen Programm hat Florian Palier, der junge 19jährige Gitarrist, der schon etliche Gitarrenwettbewerbe gewonnen hat, das Publikum bald in seinen Bann gezogen. Und das obwohl ein heftig niedergehendes Gewitter die Aufmerksamkeit erschwerte. Mit einem 20minütigen Stück, der Rossiniana Nr. 3 von M. Giuliani – mit Zitaten und virtuosen Variationen über Rossini-Opern - begann er das Programm. Eine Elegie des romantischen Komponisten Kaspar Mertz und vor allem das Tremolostück „una Limosna por el Amor de Dios“ von Barrios Mangoré zeigten große Gefühlsintensität des Interpreten. Niccolo Paganini war ein zentraler Programmkomponist des Programms von Florian Palier: Das „Capriccio diabolico“ des italienischen Komponisten Castelnuovo-Tedesco nimmt direkten Bezug auf den Wundergeiger des 19. Jahrhunderts. Den Abschluss des Programmes bildete das für Gitarre transkribierte Capriccio Nr. 24 des „Teufelsgeigers“.
Ein fulminantes Konzert von Florian Palier, der mit 4 ersten Preisen bei internationalen Gitarrewettbewerben (Deutschland, Slowenien, Tschechien und Italien) und in Österreich mit 14 mal ersten, 2 mal zweiten Preise bei den Landes- und Bundeswettbewerben "Prima la Musica", mit Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie Konzerten in Österreich, Deutschland, Italien, Tschechien, Slowenien, Ungarn, England und USA in seinen jungen Jahren schon beachtliche Erfolge feiern konnte .
Hugo Gonzalez war der "Seniorteil" in diesem Konzert. Mit Leo Brouwers "10 Etudes simples" eröffnete er sein Konzert. Das Gewitter war schon verzogen, das Publikum hatte sich nach der Pause wieder vollzählig im Kaisersaal eingefunden.
Das restliche Programm bestand ausschließlich aus Kompositionen aus seiner eigenen Feder. Seine „OTRA SUITE VENEZOLANA“ als Widmung an den venezolanischen Komponisten und Doyen der südamerikanischen Gitarrenpersönlichkeiten Antonio Lauro war sehr schwungvoll, virtuos mit flinken Fingern und ungeraden Taktarten charakterisiert und musiziert.
Seine Suite ONE DAY zeigten eindrucksvoll seine Bandbreite an musikalischen Ausdrucksfähigkeiten. „ORACION” bildete den Abschluss seines eindrucksvollen Programmes, das ein wenig auch aus schwieriger zu konsumierender Kost bestand.
Als Gitarrist hat Hugo Gonzalez auch internationale Wettbewerbserfolge (1. Preis in Kutna Hora – Tschechien) und die Mitwirkung bei vielen internationalen Gitarrefestivals vorzuweisen. Derzeit hat er einen Lehrauftrag an der Kúnstuniversität Graz für zeitgenössische Gitarremusik.
2004 war er mit seiner Duopartnerin und Ehefrau Endrina Rosales an der Querflöte schon bei einem Konzert bei der Gitarrenwoche sehr erfolgreich gewesen. Dieses Jahr stellte er sich mit einem Soloprogramm vor. Beim Unterricht in der Woche stellte er sich mit seiner sympathischen Art ganz in den Dienst der Festivalteilnehmer von Seckau.