Gitarrenwoche Seckau 2006 Eröffnungskonzert

Zwei hochkarätige Konzerte eröffneten die diesjährige Gitarrenwoche in der Abtei Seckau. Beide Interpreten waren auch als Dozenten während der Woche eingeladen. Als solche hatten sie natürlich die Sympathien der Teilnehmer im Publikum, das den Kaisersaal füllte, rasch auf ihrer Seite.

Mit einem anspruchsvollen, virtuosen und doch auch gefälligen Programm hat Florian Palier, der junge 19jährige Gitarrist, der schon etliche Gitarrenwettbewerbe gewonnen hat, das Publikum bald in seinen Bann gezogen. Und das obwohl ein heftig niedergehendes Gewitter die Aufmerksamkeit erschwerte. Mit einem 20minütigen Stück, der Rossiniana Nr. 3 von M. Giuliani – mit Zitaten und virtuosen Variationen über Rossini-Opern  -  begann er das Programm. Eine Elegie des romantischen Komponisten Kaspar Mertz und vor allem das Tremolostück „una Limosna por el Amor de Dios“ von Barrios Mangoré zeigten große Gefühlsintensität des Interpreten. Niccolo Paganini war ein zentraler Programmkomponist des Programms von Florian Palier: Das „Capriccio diabolico“ des italienischen Komponisten  Castelnuovo-Tedesco nimmt direkten Bezug auf den Wundergeiger des 19. Jahrhunderts. Den Abschluss des Programmes bildete das für Gitarre transkribierte Capriccio Nr. 24 des „Teufelsgeigers“.
Ein fulminantes Konzert von Florian Palier, der mit 4 ersten Preisen bei internationalen Gitarrewettbewerben (Deutschland, Slowenien, Tschechien und Italien) und in Österreich mit 14 mal ersten, 2 mal zweiten Preise bei den Landes- und Bundeswettbewerben "Prima la Musica", mit Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie Konzerten in Österreich, Deutschland, Italien, Tschechien, Slowenien, Ungarn, England und USA in seinen jungen Jahren schon beachtliche Erfolge feiern konnte .

 

Hugo Gonzalez war der "Seniorteil" in diesem Konzert. Mit Leo Brouwers "10 Etudes simples" eröffnete er sein Konzert. Das Gewitter war schon verzogen, das Publikum hatte sich nach der Pause wieder vollzählig im Kaisersaal eingefunden.

Das restliche Programm bestand ausschließlich aus Kompositionen aus seiner eigenen Feder. Seine „OTRA SUITE VENEZOLANA“ als Widmung an den venezolanischen Komponisten und Doyen der südamerikanischen Gitarrenpersönlichkeiten Antonio Lauro war sehr schwungvoll, virtuos mit flinken Fingern und ungeraden Taktarten charakterisiert und musiziert.

Seine Suite ONE DAY zeigten eindrucksvoll seine Bandbreite an musikalischen Ausdrucksfähigkeiten.  „ORACION” bildete den Abschluss seines eindrucksvollen Programmes, das ein wenig auch aus schwieriger zu konsumierender  Kost bestand.

Als Gitarrist hat Hugo Gonzalez auch internationale Wettbewerbserfolge (1. Preis in Kutna Hora – Tschechien) und die Mitwirkung bei vielen internationalen Gitarrefestivals vorzuweisen. Derzeit hat er einen Lehrauftrag an der Kúnstuniversität Graz für zeitgenössische Gitarremusik.

2004 war er mit seiner Duopartnerin und Ehefrau Endrina Rosales an der Querflöte schon bei einem Konzert bei der Gitarrenwoche sehr erfolgreich gewesen. Dieses Jahr stellte er sich mit einem Soloprogramm vor. Beim Unterricht in der Woche stellte er sich mit seiner sympathischen Art ganz in den Dienst der Festivalteilnehmer von Seckau.

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